KAMANIMA
Markus Schneider & André Macionga
DAS PROJEKT KAMANIMA
Markus Schneider zählt für mich zu den besonderen Winzern Deutschlands. In den letzten zwei Jahrzehnten hat Markus ein Weingut aufgebaut, welches sich zur deutschen Weinelite entwickelt hat und Weine der Spitzenklasse produziert. Zehn Jahre ist es her, seit wir das Vergnügen hatten, uns kennenzulernen. Durch dieses Zusammentreffen, langjähriger Erfahrung und Passion entstand die außerordentliche Cuvée «Kamanima». Ein Wein, vermischt aus den besten Fässern des Gutes, der zackige und spitzige Töne von sich gibt und dennoch enorm rund ist. Wer in den Genuss dieser raren, limitierten Edition kommt, wird sich bestimmt Tim Raue anschließen. Er serviert diesen Wein exklusiv in seinem Restaurant. Da kann man nichts machen – außer weitere «Kamanima» zu genießen.
KAMANIMA 2016
DAS OPTIMALE WEINGLAS
Das Weinglas spielt die entscheidende Rolle, damit sich ein Aromabild perfekt entfaltet. Zum Wein «Kamanima 2016» empfehle ich das folgende Weinglas:
Syrah Glas
DIE GESCHMACKSBILDER
ERSTES GESCHMACKSBILD – NACH FRISCH AUFGEZOGENER FLASCHE
Die Reise mit KAMANIMA 2016 beginnt extrem rasant und erinnert aromatisch an eine Achterbahnfahrt, die so schnell vorbeizieht, dass es schwer fällt die charakteristischen Züge wiederzugeben. Der Wein präsentiert sich schon jetzt deutlich animalischer, als noch im Vorjahr. Ein junger Bulle, der sich nicht davor scheut, seine Muskeln spielen zu lassen; auch jetzt, in seiner Jugend nicht. In seiner Struktur und Konzentration ist der Wein frisch entkorkt trotzdem eher verschlossen, fast schon stallig – typisch für kraftvolle und würzige Weine. In der Nase schreit der Wein nach mehr, will raus, hat unglaubliches Potenzial. Leichte Röstaromen, erinnernd an die eines scharf angebratenen T-Bone Steaks, machen sich bemerkbar. Mit jeder Sekunde wird der Wein animalischer, bündelt seine Kraft und entfesselt diese.
ZWEITES GESCHMACKSBILD – MIT ETWAS SAUERSTOFF
Nun öffnet sich mir der Wein immer mehr. Der im ersten Aromenbild präsente stallige Eindruck wandelt sich stark. Die Tore scheinen geöffnet, der Bulle wagt die ersten Schritte aus dem Stall. Er wirkt in seiner Geschlossenheit mittlerweile beruhigter. Die in der Nase wahrzunehmenden Röstaromen spiegeln sich nun auch am Gaumen wieder. In Kombination mit volldichten Noten von Cassis, Leder und leichten Zwetschgentönen, ergibt sich ein aufregend tänzelndes Aromenspiel. In der Nase entsteht das Bild einer Räucherei, durchzogen von Szechuanpfeffernoten, was mich sofort an die kleine aber feine Fleischtheke meiner Mutter erinnert. Das Rauchige setzt sich auch am Gaumen fort. Noten von Salami breiten sich aus. Hinzu kommen im Geruch deutliche Töne von angeflämmtem Zelernholz, aber auch dezent eisenhaltige Aromen machen sich bemerkbar.
DRITTES GESCHMACKSBILD – MIT VIEL SAUERSTOFF
Auch mit fortgeschrittener Oxidation behält der Wein seine vorher wahrgenommenen Räucheraromen bei, wozu sich nun würzige Kräutertöne von Rosmarin, Majoran und auch leichte Nuancen von Kräutern der Provence dazu gesellen. Im harmonischen Zusammenspiel mit dunklen Beerenfrüchten ist der anfänglich ungezähmte, unruhig wirkende Jüngling nun zu einem erwachsenen Mann herangewachsen, sodass der Wein almählich geschlossener, gefasster, fast schon gediegen und ein wenig romantisch wirkt. Aufgrund der Jugend dieser Cuvée, erfährt der Gaumen trotz alledem noch immer eine knackige Taninstruktur, welche in diesem dritten Stadium jedoch wesentlich ausgewogener eingebunden wirkt und die unglaubliche Lagerfähigkeit des Weines widerspiegelt.
Wunderbar zum Vorschein kommt hier, wie selbst mit nur einem kleinen Schluck das Gefühl am Gaumen extrem mundfüllend ausfällt, ohne jedoch dabei ölig oder überextrahiert zu wirken. Bei solch einer selektierten und limitierten Auflage ist meine Empfehlung ganz klar, dem Wein Zeit und den nötigen Respekt zu geben, um ihn in nicht allzu ferner Zukunft noch intensiver und facettenreicher erleben zu können.
KAMANIMA 2015
DAS OPTIMALE WEINGLAS
Das Weinglas spielt die entscheidende Rolle, damit sich ein Aromabild perfekt entfaltet. Zum Wein «Kamanima 2015» empfehle ich das folgende Weinglas:
Syrah Glas
DIE GESCHMACKSBILDER
ERSTES GESCHMACKSBILD – NACH FRISCH AUFGEZOGENER FLASCHE
Zu Beginn präsentieren sich Aromen, die einen lederartigen Eindruck hinterlassen. Geprägt von feinen roten Beeren weist diese Cuvèe bereits großen Charakter auf. Trotz des jungendlichen Alters dieses Weins wirkt er gehaltvoll, würzig und maskulin. Die Langlebigkeit spürt man heraus: Auch in Zukunft wird «Kamanima» ein beeindruckender Genuss bleiben. Am Gaumen ist schon von Anfang an eine zarte Gerbsäure präsent, und das Bouquet zeichnet sich aus durch Töne von Roterbete, Rosmarin und Tabak.
ZWEITES GESCHMACKSBILD – MIT ETWAS SAUERSTOFF
Nach einigen Minuten des Oxidierens breitet sich das Geschmacksbild aus. Nuancen von fein zermahlenem schwarzem Pfeffer, dichte konzentrierte Kirsche und Aromen, die würzig, fleischig und kräftig wirken, erweitern das Geschmacksbild. In der Nase scheinen die Aromen dominanter zu werden. Die Kombination aus Waldbeeren und Kräutern ergeben ein aufregendes Aromabild. Viele Kräuter und der ätherische Geruch von Fichtennadeln geben dem Wein eine angenehme Tiefe. Gepaart mit der Gerbsäure, die nun eleganter wird, entsteht eine kühle, feinfaserige Textur. Es ist eine vielschichtige, packende Konzentration von Aromen. Die greifbare Spannung der Geschmäcker hebt diese Cuvée auf ein extrem hohes Niveau.
DRITTES GESCHMACKSBILD – MIT VIEL SAUERSTOFF
Neben der wilden Seite dieser Cuvée kommt allmählich eine weiche, subtile Ebene zum Vorschein. Sie macht sich durch Noten von Madagaskarpfeffer, Zartbitterschokolade und Amarena – italienische, eingelegte Sauerkirschen – bemerkbar. Durch diese zarte Säure, eine dezente Süße und minimal konzentrierte Herbe wird der Wein nun herrlich vollmundig. Die markanten, erdigen und fleischigen Akzente ziehen sich wie ein roter Faden durch das komplette Geschmackbild und bleiben bis zum Schluss bestehen. Ein wunderbar, komplexes Aromenbild. «Kamanima» ist eine absolute Rarität. Sie werden auch in fünfzehn Jahren mit Entzücken feststellen, dass die Blütezeit dieser Cuvée nicht vergeht.