Freigeist 2018

Verkostungsnotiz Freigeist 2018

Der Freigeist 2018 durchdringt uns alle. So laut und intensiv in der Nase, mit einer packenden Exotik, die von wild reifer Guave für immer fantasiert. Im Mund fliesst sofort vielschichtig voluminös die uns beseelende schlanke Säure subtil. Ein Strandtag einsam mit Dir am Meer, in einer Urzeitmuschelschale liegt der Freigeist im Eis. Im Glas die Säure einen leicht grünlichen Ton erweckt, dazu das tolle Spiel der Würze, weißer Pfeffer strahlt durch, kurz bevor man Hatschi machen müsste. Um letztendlich einen Abgang zu erleben, als würde man den Nektarinenkern so ablutschen, bis man das leicht Bittere noch mitbekommt.

Wooow, mit Luft eine Explosion an Frische, trotzdem ist die Nase noch eleganter, subtiler geworden. Die Frucht hat sich mit Würze verwandelt. Am Gaumen fühlt es sich an wie eine rotierende Fahrt von einer Frucht-Würze-Säure-Mineralik-Waschmaschinentrommel. Der wirbelwindige Geschmack bleibt in einem langen Guave-Pfeffer-Nachhall erhalten. Mit dieser fast schon aberwitzigen Länge ist der Freigeist 2018 eine aromenstürmische Angelegenheit. Dieser Jahrgang ist viel konzentrierter als der 2017er. Aromatisch sind die beiden nicht weit auseinander, der 18er ist einfach reifer und voller und sofort willig da. Jetzt voll und ganz frisch trinken oder ab 2024 einsam nackt und glücklich mit Sand unter den Füßen zu Urlauten jauchzen. Oh, Augenblick du bist so schön!

Weitere Jahrgänge Freigeist

Freigeist 2017

Weingut Dreissigacker

Als ich vor einigen Jahren die Möglichkeit bekam, das elterliche Gut zu übernehmen und den Weinanbau nach meinen ganz persönlichen Vorstellungen zu gestalten, fasste ich einen Entschluss. Aus Gutem wollte ich Herausragendes, aus Wohlschmeckendem Aufregendes und aus Gefälligem Charakterstarkes erwachsen lassen. Dabei verließ ich mich ausschließlich auf die einzigartige, mineralogische Beschaffenheit unserer Lagen, lokale klimatische und mikroklimatische Bedingungen und meine ausgeprägte Weinbesessenheit.

Ökologie, Nachhaltigkeit und der sorgfältige Umgang mit den natürlichen Ressourcen veränderten nach und nach das Gesicht unserer Flächen. Phantasie und Pragmatik waren dabei meine täglichen Helfer auf der Suche nach dem perfekten Wein. Inzwischen haben sich einige der von mir angebauten Weine eine gewisse Bedeutung verschafft. Das freut mich sehr und hilft mir dabei inspiriert, wach und mutig das zu gewinnen, was uns Weinbegeisterte ständig in Atem hält: aufregende, gelegentlich sogar kantige Weine in herausragender Qualität.

www.dreissigacker-wein.de